Mittwoch, 14. März 2012

[Spezial] Sämereien 2012 - Die Samenbanken ;)

Über einen Eintrag in ein Forum, ich glaube es war irgendwo bei chefkoch, las ich einen Link zum Genbankinformationssystem des IPK Gatersleben, als ich auf der Suche nach Quellen für Saatkartoffeln war. Eine interessante Sache, dachte ich mir und fing mal an zu lesen und zu stöbern.


IPK Gatersleben - was ist das genau? Es geht um das Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. Oha. Genetik, Forschung...

Die Suchmaske und die dahinter liegende Datenbank mutet etwas sehr technisch an für einen Gärtner (wie gut, dass ich auch Fachinformatikerin bin ;) ). 
Wenn man keine oder kaum Informationen über die zu suchende Sorte hat, wird man kaum fündig werden, zumal dort mit Begriffen wie "Akzession" und ähnlichem um sich geschmissen wird. Auch ist es sehr von Vorteil, wenn man die botanischen Namen der Gattungen genau kennt.

Man kann sich auf einer Merkliste und in einem Warenkorb also die Samen / Knollen zusammenstellen, die einen interessieren. Um diese dann bestellen zu können (Kleinstmengen, die kostenlos abgegeben werden) - muss man ein sogenanntes SMTA ein Standard Material Transfer Agreement unterschreiben / bestätigen. Das liest sich recht kompliziert, aber solange man die Saaten für den Privatgebrauch anfordert und nicht mit dem Vorhaben die resultierenden Produkte zu veräußern, droht einem kein Übel.

Also habe ich mir eine kleine Liste zusammengestellt (auch da muss man sich zusammennehmen, schließlich hat man keine ganzen Äcker zur Verfügung...)
Mit dabei sind vier Latuca sativa (Salat) mit den Namen "Blondine", "Boterkop", "Brauner Trotzkopf" und "Ferrari". Tomaten (Lycopersicon esculentum) sind natürlich auch dabei, und zwar "Noire de Crimée", "Tigerella", "Géante de Tézier" und "Zaharad" und außerdem eine Krauseminze, weil ich diese total liebe.

An anderer Stelle fand ich die Adresse zum privaten Samenarchiv von Gerhard Bohl. Man kann dort (über den Postweg!) ein Sortenbuch anfordern, auf CD-ROM für 5 Euro oder auf deinem eigenen USB-Stick für 3 Euro - um die 500 Seiten stark. Tomaten über Tomaten, Paprika, Chilis, Bohnen.

Unglaublich, was dort an Sorten zusammengetragen worden ist - inklusive genauer Beschreibungen der einzelnen Sorte, Tipps zu deren Anbau, Angaben zu Wuchshöhe, Eignung für das Freiland oder das Gewächshaus und Querverweisen zu verwandten oder ähnlichen Sorten.

Hier bezahlt man einen Unkostenbeitrag (zumeist 1 Euro) für eine Portion Samen, wenn man sich denn für welche entscheiden kann - bei der Vielfalt... Man kann sich auch beteiligen an der Erhaltung einzelner Arten, wobei es natürlich einige wichtige Dinge zu beachten gibt, damit es nicht zu ungewünschten Kreuzungen kommt. Aktuell traue ich mir das noch nicht zu, finde den Gedanken aber sehr interessant und spiele mit dem Gedanken, mich auch in dieser Beziehung noch mal schlau zu machen. Vielleicht irgendeine Feuerbohne...

Aber für dieses Jahr habe ich erstmal genug Saatgut, denke ich ;)

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